DIE FÜNF DYSFUNKTIONEN EINES TEAMS

(Patrick Lencioni)

BÜCHERECKE

7/8/2025

Die fünf Dysfunktionen eines Teams

INTRO:

Was für die einen die saubere Energie der Zukunft ist, ist für andere ein lauter Fremdkörper im eigenen Garten. „Not in my backyard“, sagen immer mehr Menschen weltweit – Nicht in meinem Hinterhof also -

Das ist eine Bewegung, die ihren Ursprung in der Anti-Atomkraft Zeit der 70ger Jahre hatte, heute aber oft gegen Windräder protestiert.

Aber warum eigentlich? Stören Windräder wirklich unsere Natur – oder nur unser Gefühl von Heimat?

Kapitel 1: Die Kraft, die nicht jeder will

Windkraft ist grün, sauber, erneuerbar - so zumindest sagen die meisten.

Und trotzdem wächst der Widerstand. Besonders dort, wo die Anlagen am Ende gebaut werden sollen.

„Not in my backyard“ – das bedeutet: Ja zur Energiewende, aber bitte woanders. Denn Windräder sind laut, hoch und sichtbar. Und genau das wird zum Problem.

Viele Bürgerinitiativen sagen: Die Landschaft wird verschandelt. Andere fürchten Infraschall, Vogelsterben – oder haben einfach das Gefühl, übergangen zu werden.

Manche Proteste sind fundiert, andere emotional.
Doch beides verdient Gehör.

Kapitel 2: Vögel, Lärm und Müll – berechtigte Sorgen?

Ein oft genannter Vorwurf: Windräder töten Vögel. Besonders große Greifvögel wie der Rotmilan oder der Seeadler sind betroffen. Doch Studien zeigen: Fensterscheiben, Katzen und Straßenverkehr sind weitaus tödlicher.

Auch die Lautstärke wird oft kritisiert. Nicht der hörbare Lärm, sondern der tieffrequente Infraschall macht vielen Menschen Sorgen – obwohl issenschaftlich bisher kein klarer Zusammenhang zu Krankheiten bewiesen wurde.

Ein weiteres Problem: Wohin mit alten Windrädern? Rotorblätter bestehen oft aus Verbundstoffen, die schwer zu recyceln sind. Ein Teil davon landet auf Deponien – und bleibt dort oft für Jahrzehnte.

Kapitel 3: Effizient – aber nur mit Netz

Ein weiteres Argument dagegen: Windkraft produziert viel Strom – aber nur, wenn der Wind weht. Und was tun, wenn der erzeugte Strom nicht abtransportiert werden kann? Genau das war vor allem in der Anfangszeit ein großes Problem: Die Windparks standen – aber die Stromtrassen fehlten.

In Norddeutschland wurde Windstrom damals sogar mit Dieselgeneratoren gebremst – weil das Netz überlastet war. Ein ökologischer Widerspruch.

Zwar wird inzwischen an besseren Netzen gearbeitet - doch der Netzausbau hinkt immer noch hinterher – auch wegen Bürgerprotesten.

Kapitel 4: Wie sicher sind Windräder?

Was auch viele Anwohner beunruhigt: Was passiert, wenn ein Windrad Feuer fängt? Oder mal ein Flügel abbricht?

Solche Szenen sind zwar sehr selten – aber äußerst spektakulär. Vor allem im Internet.

Bei Sturm können Eisbrocken herunterfallen, bei Materialermüdung Teile brechen. Doch wie bei jedem großen Bauwerk gilt: Wartung ist alles.

Im Vergleich zu Kohle- oder Atomkraftwerken sind die Gefahren überschaubar – aber eben sichtbar. Und Sichtbarkeit erzeugt Emotion.

Kapitel 5: Profit oder Nachhaltigkeit?

Früher ging es beim Ausbau der Windkraft oft um Subventionen. Wer schnell baute, kassierte viel.

Doch oft fehlten langfristige Konzepte – und funktionierende Stromtrassen.

Kritiker sagen: Viele Anlagen entstanden nicht aus Überzeugung, sondern aus Gier. Und in manchen Regionen fühlen sich die Menschen übergangen. Denn Jobs bringen Windparks leider kaum – anders als ein Kohlekraftwerk zum Beispiel.

Auch das schafft Unmut: Denn die Wertschöpfung wandert ab, doch der Turm bleibt stehen.

Kapitel 6: Was ist wichtiger – unsere Landschaft oder das Klima?

Windräder verändern natürlich auch das Bild einer Landschaft.

Ein weiteres Gegenargument: Was früher Feld war, ist heute Technik.

Doch was ist wäre eine sinnvolle Alternative? Kohle? Atomkraft? Oder etwa Gaskraftwerke?

Windkraft allein wird die Energiewende sicher nicht tragen. Aber ohne Wind geht’s auch nicht. Die Frage ist also nicht mehr: Ob. Sondern: Wie.

Vielleicht ist es wie so oft: Die Wahrheit liegt in der Mitte.

Denn Windkraft ist letztlich nur ein Baustein der Energiewende – und deshalb kein Allheilmittel. Statt immer höher, lauter, mehr – braucht es klügere Lösungen. Windkraft macht sicherlich Sinn – aber nur an durchdachten Standorten.

Genau dort, wo für Mensch, Tier und Landschaft mitgedacht wird. Wo man Energie dezentral erzeugen, speichern und verteilen kann.
Und wo Bürger beteiligt und nicht übergangen werden.

Vor allem eine ausgeglichene Kombinationen verschiedener Technologien ist sinnvoll.

Wind mit Solar, Solar mit Wasserkraft, und alles kombiniert mit moderner Speichertechnik, abgestimmt auf regionale Konzepte. Nicht ein Entweder-oder also sondern ein Sowohl-als-auch.

Was du heute gelernt hast:

Windkraft ist sauber – aber nicht konfliktfrei. Sie schafft neue Fragen: Zu Lärm, Umwelt, Sicherheit, Gerechtigkeit. Und sie braucht eine gute Planung – mit den Menschen und nicht gegen sie.

→ Dein nächster Schritt: Recherchiere eine Bürgerinitiative in deiner Region. Wie argumentieren sie? Was sind ihre Sorgen?

→ Shadowing-Tipp: Sprich Kapitel 3 laut nach. Achte dabei auf die Intonation bei Kontrastwörtern wie „wenn – aber“, „zwar – doch“. So trainierst du deine Satzmelodie gezielt für Diskussionen.